Landschaft ist überall; an Motiven herrscht daher sicher kein Mangel. Auch an die Kameratechnik stellt dieses Genre im Grunde keine besonders hohen Anforderungen. Weder ein schneller Autofokus noch besonders hohe Serienbildraten sind erforderlich, um Landschaften attraktiv in Szene zu setzen. Unerlässlich für ansehnliche Bilder ist jedoch das Gespür für Licht, für farbliche Harmonie und die Grafik eines Motivs. Genau diese drei so wichtigen Gestaltungselemente stehen daher bei diesem Seminar im Mittelpunkt der Betrachtung. Hans-Peter Schaub, NaturFoto-Chefredakteur und Autor mehrerer Fachbücher zur Natur- und Landschaftsfotografie veranschaulicht anhand zahlreicher Beispiele, wie man durch den bewussten Umgang mit Licht, Farbe und Form zu guten Landschaftsfotos kommen kann. Darüber hinaus stellt er auch technische Hilfsmittel wie Filter sowie bestimmte Aufnahmetechniken wie HDR, Focus Stacking, Panorama sowie das Fotografieren mit der Drohne vor.
Es gibt viele Fotos von Lappland im Winter. Wie aber ist es dort beim Mitternachtssonnenschein oder im "Indian Summer"?
Bei zwei Reisen mit dem Wohnmobil hatten wir Gelegenheit, genau das heraus zu finden.
...Und wir waren begeistert. Mit diesem Vortrag möchte ich versuchen, ein wenig vom "Lapplandfeelig", von Weite und Stille herüber zu bringen."
Der Fotograf und Biologe Hans-Peter Schaub befasst sich im Rahmen seines aktuellen Langzeitprojektes mit dem weit abseits üblicher Touristenziele gelegenen Taï-Nationalpark in Côte d’Ivoire, der Elfenbeinküste. Dieser umfasst das größte unter Schutz stehende Regenwaldgebiet Westafrikas. Der Wald ist Hort einer immensen Vielfalt von Tieren und Pflanzen und unter anderem Heimat einer Schimpansen-Population, die sich durch eine außergewöhnlich hoch entwickelte Werkzeugkultur auszeichnet. Gleichzeitig ist der Nationalpark, wie viele Waldgebiete in West- und Zentralafrika, einem beträchtlichen Druck durch die wachsende Bevölkerung und Wilderern ausgesetzt. Hans-Peter Schaub stellt in seinem abwechslungsreichen Multivisionsvortrag diesen bedrohten, aber dennoch ungemein faszinierenden und vielfältigen Lebensraum mit einigen seiner Bewohner vor.
ab 19:45 Uhr werden die eingereichten Bilder vom Publikum bewertet und Samstag bei der Preisverleihung die Sieger bekanntgegeben.
Foto: Tobias Bürger
Nur zu Beginn des Herbstes, wenn das alte Eis zurück gegangen ist und das neue gerade gebildet wird, können die (Kreuzfahrt-) Expeditionsschiffe auch in die wunderschönen Fjorde in Ostgrönland fahren, wenn es Wind und Eislage erlauben. Auf der fast unbewohnten Ostseite beeindrucken den Fotografen nicht nur das Eis und die schroffen Felsen, sondern auch die bunten Farben der herbstlichen Tundra. Wenn man Glück hat, wabert im September auch das erste Nordlicht am Himmel.
Über Westgrönland mit dem beeindruckenden Eisfjord bei Illulissat ging es bei herrlichem Sonnenschein durch den Prins-Christian-Sund an der Grenze zu Ostgrönland, dann zum Skjöldungenfjord und schließlich zwei Tage durch den einsamen Scorsebysund.
Seit über 30 Jahren streift der Landschaftsökologe und Baumgutachter Karsten Kriedemann mit der Kamera durch norddeutsche Wälder und Felder.
Ursprünglich war Mitteleuropa ein Buchenwaldland; davon sind heute nur noch Relikte erhalten. Umso bedeutender sind uralte Baumriesen als grüne Giganten in unserer Kulturlandschaft. Jeder Baum stellt mit seiner individuellen Gestalt und seiner „Körpersprache“ unter oft schwierigen Lichtverhältnissen eine fotografische Herausforderung dar.
Besonders uralte Eichen, die noch aus dem Mittelalter stammen und als starke Orte unsere Landschaften prägen, werden in den Fokus des Vortrags gerückt. Auf der anderen Seite zeigen impressive s/w-Fotos die fatalen Auswirkungen des Klimawandels und die Verletzlichkeit ehrwürdiger Baumriesen.
„Mein Vortrag soll andere Menschen für die Schönheit und Erhabenheit von Baumriesen sensibilisieren.“
Der Vortrag findet als Multivisionsshow mit Filmsequenzen und Zeitrafferaufnahmen statt.
Austausch in der Gruppe, Fotografieren im Team oder in Ruhe allein, ein Netzwerk junger Leute über den ganzen deutschsprachigen Raum verteilt. Das ist es, was die Jugendgruppe der Gesellschaft für Naturfotografie (GDT) ausmacht. Zwischen klassischen Naturfotos und kreativen Abstraktionen findet hier jedes Bild seinen Platz. In unserem Vortrag möchten wir euch verschiedene Projekte und Lebensräume vorstellen. Ob gemeinsames Fotografieren in den Alpen, weite Reisen in entfernte Wälder oder direkt vor der Haustür in der Stadt. Immer auf der Suche nach dem besonderen Moment.
Der Osten Deutschlands ist reich an alten Truppenübungsplätzen. Im Schutze der militärischen Nutzung konnten hier einzigartige Naturparadiese mit einer hohen Artenvielfalt überleben. Seit dem Abzug der letzten Soldaten entstehen dort neue Wildnisgebiete atemberaubender Schönheit. Genau hier erobert sich die Natur Stück für Stück ihren Raum zurück. Aus Sandwüsten entstehen Graslandschaften, aus Graslandschaften Heiden und daraus junge Wälder. In den verlassenen Bunkern überwintern mittlerweile die Fledermäuse und in den tiefen Spuren, die schwere Panzer hinterlassen haben, entwickeln sich winzige Feenkrebse. Moore und andere Feuchtgebiete konnten sich ungestört entwickeln und bieten seltenen Libellen und Amphibien einen unersetzbaren Lebensraum.
Ende 2018 erschien beim Knesebeck-Verlag der dazugehörige Bildband.
Die Antarktis ist eines der wichtigsten Ökosysteme der Erde und verantwortlich für die Speicherung von über 70% der weltweiten Süßwasservorkommen. Rein politisch gesehen ist die Antarktis kein Land im eigentlichen Sinne - sie besitzt weder eine Regierung noch Einwohner mit antarktischer Staatsbürgerschaft. Es mag zunächst also etwas seltsam erscheinen sie als einen Wohnsitz zu bezeichnen und doch ist sie für einige wenige Menschen, die sogenannten Überwinterer, genau dies.
Überwinterer (kurz ÜWIs) sind diejenigen Menschen, die das gesamte Jahr über auf den antarktischen Forschungsstationen leben und den reibungslosen Betrieb der angegliederten wissenschaftlichen Observatorien sichern. Dort sammeln sie fundamentale Daten aus den verschiedensten Bereichen der Wissenschaft, wie beispielsweise der Physik, Meteorologie oder der Biologie.
Im Gegensatz zu Touristen, die während der antarktischen Sommermonate fast ausschließlich die Regionen um die antarktische Halbinsel ansteuern, verbringen Überwinterer nicht nur den antarktischen Sommer sondern auch den erbarmungslos kalten südpolaren Winter auf dem Kontinent. Die Orte ihrer Forschungsstationen reichen dabei vom küstennahen Schelfeis bis hin zum endlos weiten Polarplateau im Landesinnern.
Der Physiker und Naturfotograf Stefan Christmann ist Mitglied des 32. und des 37. Überwinterungsteam der deutschen Antarktis-Forschungsstation Neumayer III und überwinterte sowohl 2012 als auch 2017 auf dem eisigen Kontinent. Nahe der Atka-Bucht auf dem Ekström-Schelfeis erlebte er die Antarktis in all ihren Facetten - seine Kamera hatte er immer dabei. Von der niemals untergehenden Mitternachtssonne bis hin zur immer währenden Dunkelheit der Polarnacht, vom zerbrechlichen Ei bis hin zum erwachsenen Kaiserpinguin erzählen seine Bilder die Geschichte eines Ortes, der seine Wildnis und Unberührtheit noch nicht verloren hat und seine wahre Schönheit ausschließlich seinen ganzjährigen "Einwohnern" offenbart.
Viele Millionen Jahre alte Bäume, senkrechte Sandsteinformationen, enge Schluchten, tiefe Canyons, wilde Bisons und Geysire. Seit vielen Jahre bereist Norbert Rosing den Westen der USA. Er verbrachte viele Monate zu allen Jahreszeiten im Yellowstone Nationalpark und fotografierte die enormen Geysire und das reiche Wildtierleben. Weiter geht die Reise nach Las Vegas zum Valley of Fire, dem Bryce Canyon und weiter nach Page. Begleiten sie ihn auf diverse Reisen zu den Vermillion Cliffs mit der berühmten „Wave“ und nach Moab zum Canyonlands National Park.
Unterwegs zu sein in diesen atemberaubenden Landschaften (es fehlen fast die Wörter um die Erhabenheit dieser Landschaft in Worte zu fassen), die Millionen Jahre überstanden haben und in der „Jetzt-Zeit“ bedroht sind, sind ein großes Privileg. Norbert Rosings letzte Reise für diesen Vortrag findet im Herbst 2019 statt.
Im Anschluss an die Preisverleihung lockt das vielfältige Buffet in Zusammenarbeit mit Müritz Catering.
Am Samstag werden bei der Preisverleihung die Sieger des Fotowettbewerbes bekanntgegeben. Gezeigt werden die 15 besten Bilder jeder Kategorie. Prämiert werden die besten 5 Bilder jeder Kategorie. Der Teilnehmer, der mit seinen bis zu 4 eingereichten Bildern die höchste Punktzahl erzielen konnte wird zum Gesamtsieger gekürt. Wir bitten alle Teilnehmer des Fotowettbewerbes zur Preisverleihung anwesend zu sein!
Naturfotografie ist ein Wachstumshobby. Die Bildermengen im Internet und bei Wettbewerben sprechen eine klare Sprache, und nicht nur an sogenannten Hotspots ist man heuer selten mal der einzige Fotograf vor Ort. Das ist grundsätzlich eine schöne Entwicklung, fristete doch die Naturfotografie über lange Zeit eher ein Nischendasein und schien einzelgängerischen Waldläufern vorbehalten zu sein. Schön ist die Entwicklung vor allem deshalb, da auch zunehmend ein Gemeinschaftsgefühl in der Community festzustellen ist und die Naturfotografie somit auch eine immer stärker werdende soziale Komponente bekommt. Außerdem ist die Qualität der Bilder auf einem nie dagewesen hohen Niveau, speziell wenn man Kreativität, künstlerischen Ausdruck, Technikeinsatz und Emotionalität in den zeitgenössischen Naturbildern bewertet.
Allerdings fehlen andere Aspekte wie etwa biologische Information. Und es dominieren Arten, die sich an vorbereiteten Hides oder an gut bekannten Stellen leicht erreichbar und dem Fotografen gegenüber vertraut aufnehmen lassen. Wir hübschen kreativ auf, schneiden unliebsames weg, lassen Unschönes in der Unschärfe verlaufen. Und natürlich machen sich Massenansammlungen von Naturinteressierten schon mal auch negativ auf den Ort und dessen Bewohner bemerkbar, egal ob wir da von humanoiden, botanischen oder animalischen Lebensformen sprechen. Auch weil manch Naturfotograf ohne naturkundlichem Grundwissen sich allein dem Bild verpflichtet fühlt.
In den mir zur Verfügung stehenden zwanzig Minuten wird es nicht darum gehen, die negativen Seiten der Naturfotografie zu beklagen und mit dem erhobenen Zeigefinger auf Fehlverhalten zu deuten. Dafür bin ich selber zu eingebettet in den Mechanismen der Szene. Vielmehr möchte ich kurz Gründe für die Entwicklungen aus meiner Sicht darstellen und versuchen, für die Notwendigkeit kreativer wie auch naturkundlich informativer Bilder einzutreten, das Bewusstsein anzuregen, sich bei der Arbeit in der Natur immer wieder an das Wohl des Motivs zu erinnern und vielleicht auch mal nicht nur das Schöne, sondern auch das Informative, Notwendige und schwer verdauliche im Bild festzuhalten und zu zeigen, auch wenn es dafür mal weniger Likes gibt.
Wer Monika Lawrenz fragt, warum es ihr wichtig ist, dass ihre Bilder eine Symbiose mit Musik eingehen, erhält als Antwort:
"Indem ich die beiden Kunstformen Musik und Fotografie verbinde, kann ich meine Emotionen tiefer erleben und auch vermitteln. Meine Bilder erzählen von der Stille der Nacht, von der Einsamkeit alter Bäume und von dem Morgennebel, der auf den Wiesen liegt.
Es ist die Stille im letzten Licht, wenn die Bewegungen der Wellen in der Ostsee nur durch das Mondlicht sichtbar werden, wenn die Flut mit Strukturen neue Bilder im Sand der norwegischen Lofoten zeichnet, wenn die Wolkenlandschaft über die Schweizer Berge zieht oder sich die Kronen der Birken im Wind des Mecklenburger Himmels wiegen.
Es ist auch die Natur, die die Pianistin Janka Simowitsch inspiriert, ihre Gefühle zu den Bildern von Monika Lawrenz mit der Musik wie von Johann Sebastian Bach und Jan Simowitsch zu verbinden. Ihre Musik lässt uns die Klangfarben der Natur tiefer erfassen."
Abwechslungsreiche Naturlandschaften und eine hohe Artenvielfalt sind vielleicht nicht gerade das, was einem in den Sinn kommt, wenn man an Sachsen und Sachsen-Anhalt denkt. Und doch gibt es sie - zwischen Windparks, Monokulturen und Braunkohlerevieren - sei es das romantische Ilsetal im Rausch der Herbstfarben, die bizarren Felsformationen der Sächsischen Schweiz, ein Sonnenaufgang in den Elbauen, attraktive Arten wie Wiedehopf, Wendehals, Bienenfresser oder die Orchideen-Wiesen an Saale und Unstrut.
Den beeindruckenden Landschaften und vielfältigen Kostbarkeiten der Fauna und Flora, aber auch den „alltäglichen Begegnungen am Wegesrand“ haben sich die Fotografen der RG 10 bei ihren Streifzügen durch die Natur Sachsens und Sachsen Anhalts mit aufmerk- und einfühlsamem, manchmal direktem, oder aber künstlerischem Blick gewidmet.